Nach dem Niedrigwasser: Rheinschifffahrt normalisiert sich weitgehend
Alles wieder auf „Normal“ – und gute Wasser-Aussichten
Nach der rekordlangen Zeit des Niedrigwassers im vergangenen Jahr hat sich die Situation nun wieder normalisiert. Eine kurze Umfrage bei den Akteuren der Branche ergab, dass spätestens seit Neujahr alle Schiffe wieder mit Normallast fahren können. Entsprechend konnten diejenigen Firmen, welche Kurzarbeit anordnen mussten, wieder auf dieses Instrument verzichten. Auch die mittelfristigen Aussichten sind gut.
Das Jahr 2018 wird als dasjenige mit der historisch langen und massiven Niedrigwasserperiode eingehen. Während Wochen konnten die Schiffe nur mit einem Bruchteil der sonst normalen Ladung nach Basel fahren. Ein Teil der Verkehre musste sogar zeitweise eingestellt werden.
Die Leidenszeit hat nun ein Ende. Mit den Regenfällen im Dezember und dem Schneefall im Januar hat sich die Situation nicht nur entspannt; es kann wieder völlig ohne Einschränkung gefahren werden. Entsprechend muss die von einigen Unternehmen verhängte Kurzarbeit auch nicht mehr weitergeführt werden.
Uneinheitlich ist das Bild auf der Nachfrageseite. Mehrheitlich wird das Ladungsaufkommen im Import als „ok bis gut“ bezeichnet. Im Export vermerken einige Unternehmen noch eine eher schwache Nachfrage, was zum einen für den Januar nicht ungewöhnlich ist. Zum anderen haben einige Kunden in der Zeit des Niedrigwassers Verträge mit anderen Anbietern – etwa auf der Schiene – abgeschlossen, die noch laufen. Generell herrscht aber sehr zuversichtliche Stimmung, oder wie es ein Firmen-Kader aussprach: „So eine Woche wie die erste im 2019 dürfte es häufiger geben!“
Einig sind sich die Befragten, dass die Erholung zumindest mittelfristig anhalten wird. Die Regenfälle Ende 2018 und zum Jahreswechsel haben für stabile und gute Wasserverhältnisse gesorgt. Gern gesehen wurden auch die Schneefälle zu Jahresbeginn, verbunden mit Temperaturen im Mittelland leicht über dem Gefrierpunkt, was ausreichend Schmelzwasser in den Rhein und seine Nebenflüsse bringt. Das Schmelzwasser aus höheren Lagen dürfte dann im Frühjahr für ein „Auffüllung“ der Gewässer sorgen.