Hafenbahn-Projekte

Die Hafenbahn Schweiz AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Rheinhäfen.

Zur Weiterentwicklung und Modernisierung der Tätigkeit der Hafenbahn sind aktuell folgende Projekte in Umsetzung:

Brückenanhebung Zufahrtskanal Hafenbecken 2

Ziel des Projektes in Kleinhüningen ist die Anhebung der bestehenden Hafenbahnbrücke um rund einen halben Meter, um die Befahrbarkeit für Containerschiffe zu verbessern. Zusätzlich werden diverse Optimierungen an der darüber führenden Gleisanlage vorgenommen, die dem Bahnbetrieb und -unterhalt zu Gute kommen.

Das Bundesamt für Verkehr hat im Februar 2021 der Hafenbahn Schweiz AG die Plangenehmigung (Baubewilligung) für das Projekt erteilt.

Drei Bauphasen

Im Oktober 2021 wird mit der Realisierung des Projekts begonnen. Das Projekt gliedert sich in drei Bauphasen:

  • Bauphase 0: Statische Verstärkungsmassnahmen (Wasserbau)
  • Bauphase 1: Seitliche Verbreiterung der Brücke und neue Gleiserschliessung zum Nordquai
  • Bauphase 2: Anheben bestehende Brückenplatte und Anpassungen Hauptgleis Hafenbahn

Für die Arbeiten auf der neu betonierten Brückenplatte wurde diese in ein Schutzzelt eingehaust. Das Risiko von Verzögerungen oder Baumängeln aufgrund der winterlichen Witterung konnte durch das Zelt reduziert werden. Zudem war die Lagerung von frostanfälligem Material direkt am Einbauort möglich.

Nach dem Aufbringen der Abdeckfolie ist der Rohrblock für die zahlreichen Werkleitungen betoniert worden. Die Stahltröger, in denen künftig die Gleise über die Brücke führen, wurden millimetergenau verlegt und befestigt, bevor sie einbetoniert worden sind.

Nördlich wie auch südlich der Brücke ist das Gelände für die neuen Gleise vorbereitet worden. Soweit möglich, werden die neuen Gleise neben den bestehenden errichtet, bevor diese an Wochenenden, an denen der Bahnverkehr gesperrt wird, angeschlossen werden können. Unter hohem Zeitdruck werden im Dreischichtbetrieb die neuen Rangiergleise zum Nordquai in die richtige Lage gebracht und angeschlossen. An einem zweiten Wochenende wird das Streckengleis um mehrere Meter in eine provisorische Lage versetzt, damit in der 2. Bauetappe die alte Brückenplatte in zwei Tranchen angehoben werden kann, während der Bahnbetrieb aufrechterhalten bleibt.

Das zweite Halbjahr 2023 war geprägt von diversen Abbruch-, Erd- und Betonierarbeiten. Diese betrafen in erster Linie den zum Hafenbecken 2 zugewandten Teil der Hafenbahnbrücke, wo die künftigen Rangiergleise zum Nordquai geplant sind.

Die alten Brückenwiderlager wurden im letzten Halbjahr zurückgebaut, sodass die neuen errichtet werden konnten. Ein Baustellenkran versorgte die Baustelle beidseits des Zufahrtskanals.

Als neue Brückenplatte wurden auf die neuen Widerlager Stahlträger positioniert und in Beton eingegossen. Dies geschah unter zeitlicher Herausforderung aufgrund der Witterung und mit dem Ziel, die Betonierarbeiten vor Weihnachten abgeschlossen zu haben. Die Weihnachtspause wurde für die Aushärtung des Betons genutzt, wodurch die neue Brückenplatte im neuen Jahr bereits statisch einsatzfähig war.

Beginn Bauphase 1

Im März 2023 begann die Bauphase 1 und dauert voraussichtlich bis zum 2. Quartal 2024.

In dieser Bauphase erfolgt die Brückenerweiterung auf dem künftigen Niveau. De Rangiergleise zum Nordquai werden neu gebaut und ein Grossteil der Werkleitungen verlegt.

Für dies müssen die alten Widerlager abgebrochen und neue Brückenfundamente erstellt werden. Parallel zu den sich in Betrieb befindenden Rangiergleisen wird das künftige Gleisbett erstellt. An einem Wochenende wird dann die Gleisumlegung auf das neue Trassee, dass über die Brückenerweiterung führt, stattfinden. Der Bahnbetrieb soll durch dieses Vorgehen möglichst wenig eingeschränkt werden. Im Anschluss wird das alte Gleis mit Weiche zurückgebaut werden.

Bis Juni 2023 sind folgende Baumassnahmen erfolgt:

  • Provisorische Kabelverlegung
  • Spundwände als Baugrubenabschlüsse
  • Aushub Baugruben
  • Rückbau Widerlager Nord und Süd
  • Aktuell werden Mikropfähle im Boden für die neue Brückenfundation erstellt

Ende der Bauphase 0

Während der ersten Bauphase wurde ein Spriesssystem in der Beckensohle des Zufahrtskanals umgesetzt. Diese Verstärkungsmassnahme verhindert ein unkontrolliertes Ausschwemmen von Sohlematerial und ist statisch erforderlich, um die Hafenbahnbrücke anheben zu können. Die Arbeiten konnten teilweise nur während Sperrzeiten für die Schifffahrt durchgeführt werden. Das Spriesssystem ist planmässig erstellt und abgenommen worden.

Der Bermenweg bestehend aus einem Längsriegel aus Stahlbeton mit diversen Ankernischen wurde verstärkt. Hinter dem Bermenweg wurde die alte Stützwand oberflächlich erneuert. Für die Bermenbeleuchtung sind zwei neue Kandelaber durch die IWB errichtet worden. Im Zufahrtskanal konnten die Verstärkungsmassnahmen abgeschlossen werden.

Damit wurde im Juni die Bauphase 0 erfolgreich abgeschlossen. Im ersten Quartal 2023 soll mit der Bauphase 1 begonnen werden.

Die bestehende Ufereinfassung muss verstärkt werden. Dazu wird der querliegende Holm auf der alten Spundwand zurückgebaut und durch einen armierten Betonholm ersetzt.

Im Rahmen des Projekts «Bücke Zufahrtskanal HB II» wurden durch das Tiefbauamt Basel-Stadt Sonaraufnahmen der Beckensole durchgeführt. Anhand der Daten wird ein 3D-Modell der Sohle erstellt. Mit diesem Modell wird dann berechnet in welchen Bereichen Material ausgebaggert werden muss. Der im Anschluss eingesetzte Bagger ist mit einer GPS-Steuerung ausgerüstet, welcher durch das Modell präziser, auch ohne Sicht unter Wasser, eingesetzt werden kann.

Vorhaben

In Kleinhüningen gelangen Schiffe vom Hafenbecken 1 über den Zufahrtskanal in das Hafenbecken 2. Die Hiltalingerbrücke mit der Tramlinie 8, die Hafenbahnbrücke sowie eine Personenpasserelle schränken die Binnenschiffe in ihrer Höhe ein. Limitierendes Element ist die Hafenbahnbrücke, die nun um einen halben Meter auf 7,5 m Höhe wie die anderen beiden Bauwerke angehoben werden soll. Vor allem Containerschiffe mit Halt Hafenbecken 2 können dadurch künftig flexibler beladen werden. Das Projekt gilt auch als erste wichtige Vorinvestition für das geplante Hafenbecken 3, das zu deutlich mehr Containerverkehren im Hafenbecken 2 führen wird.

Die Schweizerischen Rheinhäfen und die Hafenbahn Schweiz AG treiben gemeinsam das 12-Millionen-Projekt mit dem offiziellen Titel „Brücke Zufahrtskanal Hafenbecken 2“ voran. Der Grossteil der Kosten fällt für umfassende Gleisarbeiten an; nicht nur die Schifffahrt, sondern auch die Bahn profitiert vom Infrastrukturprojekt: Gleisradien werden ausgeweitet und die Steigungen reduziert, indem südlich der Brücke das gesamte Gleisbett angehoben wird. Zusätzlich werden Massnahmen für den Naturschutz umgesetzt, um den ökologischen Vernetzungskorridor, der entlang der Bahnlinie führt, zu stärken.

Der eigentlichen Anhebung der bestehenden Hafenbahnbrücke sind verstärkende Baumassnahmen im Kanal vorgelagert (Bauphase 0). Diese Phase dauerte von Oktober 2021 bis Juni 2022 . In festgelegten Zeitfenstern musste der Zufahrtskanal dafür gesperrt werden, was mit den im Hafenbecken 2 ansässigen Hafenfirmen koordiniert wurde.

Um den Bahnbetrieb im weiteren Bauablauf aufrechtzuerhalten, wird die Brücke mit provisorischen Gleisführungen in zwei Etappen angehoben. Die Einschränkungen für den Bahnverkehr können so auf wenige verlängerte Wochenenden begrenzt werden. Im 3. Quartal 2024 soll die Baurealisierung abgeschlossen sein.