Vorabdruck aus der September-Ausgabe des «SVS aktuell», die Mitte September erscheint. www.svs-ch.ch
Das Schub- und Schleppboot WILD MAA war in den drei Wochen seit Wiederaufnahme des Güterverkehrs zwischen Basel und den Häfen Birsfelden und Muttenz im Dauereinsatz. Im 7-Tages-Betrieb wurden 133 Schiffe zur Schleuse Birsfelden geschleppt und so trotz grossem Andrang rasch eine Normalisierung des Schiffsverkehrs erreicht werden. Dazu wurden Untiefen beseitigt, defekte Bojen geborgen und massiv Schwemmgut aus dem Fluss gefischt.
Vom 9. bis zum 20. Juli musste die Grossschifffahrt auf dem Rhein in Basel eingestellt werden; erst dann liessen die Pegel eine Wiederaufnahme der Fahrt nach Birsfelden und Muttenz wieder zu. Allerdings mussten angesichts der immer noch hohen Pegel und der Hindernisse im Rhein wie Untiefen und Schwemmgut Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. So galt eine Vorspannpflicht von Basel bis Birsfelden für alle Schiffe, die nur einen Motor und eher schwache Motorleistungen im Vergleich zur beförderten Ladung hatten.
Damit kam der WILD MAA ins Spiel, dem die Aufgabe zukam, zunächst die in Basel blockierten Schiffe nach Birsfelden zu führen und dann die nachfolgenden Einheiten, welche vor den Schleusen am Oberrhein festgelegen hatten. Dabei wurde der Rhythmus nicht nur vom Schub- und Schleppboot vorgegeben, sondern auch von der Anzahl der verfügbaren Liegeplätze in Birsfelden. Es gelang aber recht schnell, den «Stau» aus Kleinhüningen und vor der Schleuse Vogelgrün abzubauen. Innert drei Wochen wurden dazu 133 Schiffe nach Birsfelden geschleppt. Einige Tage länger warten mussten drei Tankmotorschiffe mit einer Länge von 125 m. Sie konnten erst bei einem Pegel von unter 670 zu Tal fahren, was am 13. August gelang. Mit grossem Kommunikationsaufwand sorgten die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) für die Information der Schifffahrtstreibenden und für die Koordination der Schleppdienste.
Beseitigung von Hindernissen
Nicht nur die längere Zeit hoch bleibenden Pegel bildeten eine Herausforderung. Dazu kamen auch diverse Hindernisse im Rhein. Zum einen war dies eine Fahrwassertonne oberhalb der Schwarzwaldbrücke, die erst am 12. August geborgen werden konnte. Je eine Boje oberhalb Wettsteinbrücke und oberhalb der Johanniterbrücke, welche durch das Hochwasser beschädigt resp. verschoben wurden ebenfalls geborgen. Diverse Bojen wurden durch den hohen Wasserdruck aus den Verankerungen gerissen und zum Teil auf deutschem Gebiet angeschwemmt. Bevor diese zurückgenommen werden konnten, musste tatsächlich noch zollrechtliche Fragen geklärt werden, was aber relativ rasch und unkompliziert gelang. Ein grosses Problem blieb das Schwemmholz, dass erst bei stabilen Pegel unter 700 cm weggeräumt werden konnte. Dies gelang ebenfalls am 12. August, wobei vor allem am Fähr-Steiger St. Alban grosse Mengen aus dem Wasser gefischt werden mussten. Auch die für die Kabinenschifffahrt wichtigen Steiger St. Johann 1 & 2 sind wieder frei und werden bereits fleissig von der Flusskreuzfahrt genutzt.
Untiefen beseitigen
Durch die Wassermassen ergaben sich sodann Verschiebungen auf dem Grund des Rheins. Vor allem vor der Schleuse Birsfelden entstand dadurch eine neue Untiefe. Als erste «Notübung» liess der WILD MAA über der betreffenden Stelle seine Motoren auf Hochtouren laufen, was zu einer gewissen Verwirbelung sorgte. Das Kranschiff ESTUARIUM hat dann Anfang August im stillen Gewässer vor der Schleuse Birsfelden ca. 800 – 1’000 m3 Segment gebaggert, um die Ein- Ausfahrt aus dem Vorhafen zu entschärfen. Der Aushub wurde unterhalb der Dreirosenbrücke verklappt.
Der Beitrag wird Mitte Septmber im „SVS aktuell“ erscheinen, die PDF Version finden Sie nachstehend.
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